Eine Zufallswanderung
Die Kids wollen nicht einfach nur so wandern? Langweilig? Keine Lust? Immer die gleiche Strecke? Kleiner Trick gefällig? Probiert’s mal mit einer Zufallswanderung! Die Idee ist so einfach wie genial: Geht los und werft an jeder Kreuzung eine Münze. Geht es nach links oder rechts weiter? Kopf oder Zahl! Die Münze entscheidet, wohin der Weg führt.
Eine erweiterte Variante für Familien: Mit der Münze wird nicht nur entschieden, in welche Richtung es weitergeht.
Es kann auch ausgelost werden:
- wer entscheidet, wo es weitergeht?
- gleich weiter, oder vorher ein Spiel?
- Schokolade oder Gummibärle?
- Vorwärts oder rückwärts weitergehen?
- geht es sehend oder blind (geführt) weiter?
- auf dem Weg oder durchs Gelände?
- Langsam oder schnell?
- usw.
Soll es mehr als zwei Optionen geben, sollte man einen großen Schaumstoff-Würfel dabei haben.
Hinweis: In bekannter Umgebung anfangen, Karte oder GPS mitnehmen, oder den Weg irgendwie kennzeichnen (Gute und weniger gute Tipps hierfür gibt’s bei Grimms „Hänsel und Gretel“). Ihr wollt ja irgendwann wieder zurückfinden!
Eine Sauwetter-Tour
Draußen ist neblig, verregnet, kühl! Also lieber zuhause im Warmen bleiben? Auf keinen Fall! Es ist wunderschön, eine gewisse Zeit lang vom kalten Regen gepiesackt und ein wenig heruntergekühlt zu werden, gegen den Wind anzugehen, wenn die Gesichtsmuskeln etwas einfrieren. Wir packen uns warm und regendicht ein, ziehen die Gummistiefel an und raus geht’s ins Schmuddel-Vergnügen: Ihr glaubt nicht, welchen Spaß das macht! Pfützenspringen, Matschwaten, Verstecken im Nebel, den weichen Nebel und den Wind auf der Haut spüren, usw. Das geht nur bei Sauwetter. Wenn alle frieren, geht’s wieder nach Hause in die warme Wohnung, unter die Dusche, ans Kaminfeuer. Es gibt eine warme Suppe, heißen Tee. Die meisten Kinder (und irgendwann auch die Eltern) werden es lieben.
Ein Picknick unter freiem Himmel
Ein Picknick unter freiem Himmel - besonders schön im Altweibersommer. Dieser Begriff soll übrigens von den Fäden der Baldachinspinnen kommen, die zu dieser Zeit in der Luft wehen. Irgendwie erinnern sie an Omas silbergrauen Haare – Altweiber-Sommer eben. Warum nicht das Mittagessen ins Freie verlegen: Der Picknickkorb wird mit Leckereien gepackt, die allen schmecken. Eine große Decke, vielleicht ein paar Sitzposter, ein Ball, Spielkarten, ein Buch usw. dürfen auch mit. Man sollte sich ja Zeit nehmen. Tolle Picknickplätze gibt es genug im Schwäbischen Wald und sicher auch ganz in Eurer Nähe: Ein Grill- und Spielplatz, ein Fleckchen am Bach oder Weiher, eine kleine Waldlichtung, wie es beliebt. Hier kann nach Herzenslust geschmaust, erzählt, gespielt, gelesen werden.
Eine Nachtwanderung
Echt spannend ist es nachts im Wald oder Gelände unterwegs zu sein. Gerne mit einer Horde abenteuerlustiger, ängstlicher bis aufgeregt-aufgedrehter Kinder, aber es darf auch mal alleine sein. Die klare Luft, die Stille, die eigentlich nur relativ ist. Hört genau hin… wie sich die Eulen unterhalten, die Mäuse rascheln, ja jedes einzelne fallende Blatt könnt ihr hören. Wenn sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, könnt Ihr staunen über Fledermäuse, Glühwürmchen, unheimlich wirkende Schatten. Den Weg muss man schon gut kennen, denn nachts scheint alles irgendwie anders. Bei uns im Schwäbischen Wald ist dazu der Sternenhimmel ein Erlebnis: Wo kaum Ortschaften sind, seht ihr ein Sternenmeer, die Milchstraße, ein paar bekannte Sternbilder, Flugzeuge, Satelliten – phänomenal. Probiert es aus! Bleibt auf den Wegen, damit Ihr das Wild (und den Jäger) nicht zu sehr stört. Mit Kindern darf gerne mal ein Nachtspiel oder eine kleine Mutprobe dabei sein.
Den Sonnenaufgang auf der nächsten Erhebung erleben
Kein guter Gedanke in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett zu kriechen, findet Ihr? Ich auch! Doch wenn Euch ein tolles Naturschauspiel erwartet, lohnt es sich. Der Weg führt Euch zuerst durch völlige Dunkelheit bergauf, bergab und hinauf auf die nächste Anhöhe. Die ersten Vögel haben ihren Morgengesang schon angestimmt, immer mehr kommen dazu. Dann ein diffuser Lichtschein am Horizont. Das Bild ändert sich von Minute zu Minute, die zunächst spärlichen Sonnenstrahlen wärmen ein wenig auf: Sonnenaufgänge haben etwas Zauberhaftes: Lichtspiele, der Nebel steigt auf, die Natur erwacht, um Euch herum regt sich Leben. Sucht Euch einen schönen, aussichtsreichen Platz, nehmt Sitzunterlagen oder eine Decke mit. Wenn es hell ist, und Ihr Euch satt gesehen habt, geht’s wieder nach Hause ins Warme. Vielleicht nochmal ins Bett, vielleicht in die warme Wanne, vielleicht an den Frühstückstisch zum heißen Kaffee. Ein Erlebnis, das für Alleingänger seinen Reiz in der Einsamkeit haben kann, aber auch gemeinsames Staunen mit Freunden oder der Familie ist ein tolles kleines Abenteuer.
Im Wald kann man mit allem rechnen....
...natürlich auch mit vielen Bäumen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Das ist unterhaltsam und gesund - weil an der frischen Luft. Warum nicht beim nächsten Waldspaziergang den Matheunterricht nach draußen verlegen und die Höhe eines Baumes bestimmen? Das geht mit der sogenannten Stockpeilung und dem sogenannten Försterdreieck. Hierfür benötigt man einen Ast in Armlänge. Man streckt den Arm horizontal waagrecht aus und hält den Stock am unteren Ende senkrecht nach oben im rechten Winkel zum Arm. Der Arm und der Stock bilden also die zwei gleichlangen Seiten eines gleichschenkligen, rechtwinkligen Dreiecks. Die Blicklinie vom Auge zum oberen Stockende bildet die dritte Seite des Dreiecks und steht in einem Winkel von 45° zur Horizontalen des Armes. Jetzt geht man so weit vom zu messenden Baum rückwärts, bis die Spitze des Baumes über der Stockspitze zu sehen ist. Ist dies der Fall, geht man mit 1 Meter großen Schritten bis zum Fuß des vermessenen Baumes und zählt dabei seine Schritte. Bei Erwachsenen entspricht die Anzahl der Meterschritte ungefähr der Baumhöhe.
Da Kinder kleinere Schritte machen, teilt man bei diesen die Anzahl der Schritte durch 2 und kommt so auf die ungefähre Höhe des Baumes in Metern. Wer es möglichst genau machen möchte, zählt noch die eigene Augenhöhe zur abgeschrittenen Entfernung dazu, um die Baumhöhe exakter zu bestimmen. Die Lösung ist das sogenannte Försterdreieck, das sich die beiden gleichlangen Seiten des rechtwinkligen Dreiecks und den Strahlensatz zu Nutze macht. Aber das können andere besser erklären...
Hier spielt die Musik
Die Natur des Schwäbischen Waldes kann ganz prima beim individuellen Spaziergang mit den eigenen Kindern als Konzerthaus genutzt werden. Dabei lässt sich mit Naturmaterialien selber Musik machen. Ganz einfach kann mit Steinen und Stöcken der Grundrhythmus einer Melodie begleitet werden. Am Wegesrand wachsende Löwenzahnblumen lassen sich auch wunderbar als Musikinstrument einsetzen. Man entfernt die Blüte vom Stängel, kürzt diesen auf ca. 10cm ein und spaltet auf einer Seite des Stängels diesen in zwei Teile, ca. 1 cm lang. Umschließt man nun dieses gespaltene Ende des Stängels vorsichtig mit den Lippen und bläst hinein, kommen die zwei „Lippen“ des Stängels ähnlich wie bei einer Oboe in Schwingung und erzeugen das Geräusch einer Tröte. Als weitere Stimme des klagvollen Waldorchesters kann man wie in Kindheitstagen einen Grashalm zwischen beide Hände spannen und diesem quietschende Töne entlocken. Profis unter den Waldentdeckern schaffen es sogar auf Eichelhüten vom Vorjahr so laut zu pfeifen, dass sie damit dem Waldorchester den letzten Schliff geben und jede Guggenmusik in den Schatten stellen.
Land-Art oder Mandala mal anders - Waldala
Ein Künstler steckt in jedem von uns. Man muss ihn nur raus lassen - in die freie Natur des Schwäbischen Waldes zum Beispiel. Sie bietet zu jeder Jahreszeit eine Vielzahl an unterschiedlichen Materialien, womit sich vergängliche Kunstwerke erstellen lassen. Land Art, ist die Kunst in und mit der Natur, die alle Sinne anspricht und unsere Fantasie anregt.
Werden auch sie oder ihre Kinder zum Künstler! Sammeln sie zum Beispiel verschiedene Blätter und Zapfen und legen sie damit wunderschöne Mandalas. Oder nennen wir es dem Schwäbischen Wald entsprechend „Waldalas“. Sie können auch auf den Waldboden einen Bilderrahmen aus Zweigen legen, das Innere bilden die eigenen Fundstücke aus Feld und Flur. Auf diese Weise entsteht eine Bild oder gar eine Galerie vielfältiger Kunstwerke unter freiem Himmel.
Wenn Sie Ihre Kunstwerke oder „Waldalas“ danach in einem Bild festhalten, können sie so ein Stück der vergänglichen Kunst zur bleibenden Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Gerne können sie ihr „Waldala“ auch auf Facebook posten.
Was wächst denn da? Mit dem Smartphone Pflanzen bestimmen
Warum nicht mit den eigenen Kindern bei einem individuellen Spaziergang den Unterricht nach draußen verlegen und die Fülle der verschiedenen Pflanzenarten entdecken und die Pflanzen bestimmen.
Wer kein Pflanzenbestimmungsbuch zur Hand hat, kein Problem, dazu können Pflanzenbestimmungs-Apps wie z.B. „Flora Incognita“ aufs Smartphone geladen werden. Diese Apps funktionieren recht einfach. Man muss die Pflanze, das Blatt oder die Blüte fotografieren und mit Hilfe des Kamerabildes und der Eingabe zusätzlicher Informationen wie zum Beispiel Wuchsform die Pflanze genauer beschreiben. Je nach eingegebenen Parametern bestimmt die App die gesuchte Pflanze meist sehr zuverlässig und vermittelt wissenswertes über das gefundene Grün. Gerade für Kinder und Jugendliche kann eine Pflanzenbestimmung mit solch einer App die Brücke zwischen analoger und digitaler Welt schlagen. So finden sie eher einen Zugang und entdecken mit Hilfe des Smartphones die Natur - Das perfekte Antiquengelprogramm mit Wissenserweiterung und erhöhtem Sauerstoffgehalt.
Immer der Nase nach - Bärlauch entdecken
Jetzt ist es wichtig beim individuellen Spaziergang frische Luft zu tanken. Im Schwäbischen Wald gibt es davon allemal genug. Aber nicht nur das. Im zeitigen Frühjahr hält die Natur schon manches schmackhafte Kräutlein für den Küchentisch bereit. Das ist ein guter Anlass, sich auf die Suche zu begeben, zum Beispiel nach Bärlauch. Dieses heimische Wildkraut ist ein wahrer Küchenprofi. Es gibt Salaten eine knoblauchige Note, kann in die Maultasche wandern oder bildet die Grundlage für Pesto und Suppe. Draußen in der freien Natur des Schwäbischen Waldes gibt es jetzt an vielen Orten Bärlauch zu finden.
Jeder Sammler darf so viel pflücken, wie für die eigene Mahlzeit benötigt wird, aber bitte nicht in Naturschutzgebieten. Bärlauch ist auch nicht giftig wenn er blüht. Aber es ist trotzdem Vorsicht geboten. Das Maiglöckchen sieht leider sehr ähnlich aus und ist sehr giftig. Den Bärlauch erkennt man an seinem Knoblauchgeruch, wenn man daran reibt. Auch sollte man aufpassen, wenn die Hände schon nach Bärlauch riechen. Im Zweifel immer stehen lassen.
Naturparkführer Prof. Dr. Manfred Krautter hat für Sie ein Nudelrezept mit Bärlauch zur Verfügung gestellt. Dies finden Sie hier (PDF-Datei).
Beim Spaziergang in frischer Waldluft Frühblüher entdecken
Wenn der Schwäbische Wald seine ersten Farbtupfen bekommt, sind die Frühblüher am Werk. Die kleinen Überlebenskünstler bescheiden sich mit einem kurzen Sonnenfenster im Frühjahr. Sie sind nach dem Winter mit ihrer Blüte schon am Start, wenn die Bäume noch keine Blätter haben und das Sonnenlicht auf den Waldboden scheint. Das ist ihr Trick. Die Wärme des Waldbodens nutzen Sie, um die Energie zu speichern für die sonnenlosen Zeiten. Kein schlechtes Beispiel, um jetzt ebenfalls mit den ersten Sonnenstrahlen bei der Entdeckungsreise auf den Spuren der Frühblüher Energie zu tanken.
Frühblüher geben schöne Farbteppiche, besonders das weiß blühende Buschwindröschen breitet sich in großen Rasen aus. Es ist nicht nur im Wald zu finden, sondern auch entlang von Bächen und an feuchten Stellen in Wiesen. Die dichten Bestände des gelb-blühenden Scharbockskraut leuchten im Wald und erfreuen den Betrachter. Aber Vorsicht, mit der Blüte wird die Pflanze giftig. Ganz anders die violetten Waldveilchen, sie sind in allen Pflanzenteilen ungiftig. In halbschattigen bis sonnigen Stellen im Misch- und Laubwald sind sie zu finden und erreichen mit ihrem betörenden Duft alle Sinne. Ein schöner Anlass, sich zu dieser Jahreszeit auf den Weg zu machen, um die Frühblüher zu entdecken.
Waldbaden - Jetzt im Schwäbischen Wald das Immunsystem stärken
Schon immer ist der Wald ein Ort, der sich zum Kraft tanken eignet. Der gute alte, einfache Waldspaziergang erfährt eine Renaissance als „Waldbaden“. Wichtig dabei ist, mit allen Sinnen und entschleunigt den Wald auf sich wirken zu lassen. Dabei am besten zwei Stunden in den Wald eintauchen, darin „baden“. Es ist nicht wichtig weit zu gehen und Strecke zu machen, ganz im Gegenteil. Der Badende soll die Seele baumeln lassen und genießen -ganz egal auf welchem Wanderweg.
Japanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Terpene von Nadelbäumen das Immunsystem stärken. So kann ein einsamer Waldspaziergang also genau das Richtige sein, um sein Immunsystem auf Vordermann zu bringen. Mit über 50% Waldanteil ist die Region Schwäbischer Wald demnach geradezu ein Ort der Gesundheitsvorsorge. Ein Waldspaziergang ist beruhigend und stresssenkend. Wald tut gut - nicht nur seine staubfreie Luft auch sein Anblick wirkt positiv. Auch hier punktet der Schwäbische Wald, denn er ist im Vergleich zu anderen Regionen besonders abwechslungsreich.