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Schwäbischer Wald

Römerbad Murrhardt - Relikte einer antiken Bade-anstalt

2010 gab es im Zuge von Bauarbeiten in Murrhardt eine kleine Sensation: Mitten in der Stadt stieß man auf die Überreste eines steinernen Badegebäudes aus römischer Zeit.
Wegen der weit fortgeschrittenen Planung des an dieser Stelle entstehenden Ärztehauses war es zwar nicht möglich, das Römerbad oder wenigstens Teile davon im Boden (in situ) zu belassen. Nach Abschluss der archäologischen Untersuchungen wurden jedoch die am besten erhaltenen Partien der antiken Bausubstanz im Block herausgesägt und sichergestellt. So konnten die halbrunde Apsis mit Teilen des Heizungssystems, sowie Reste des Kaltwasserbeckens geborgen werden. Integriert in den Neubau des Ärztehauses repräsentieren sie heute die im Vergleich zum Originalbefund etwas verkürzte südliche Mauerpartie der Therme, deren ursprüngliche Länge auf etwa 50 Meter geschätzt wird.

Die Therme entstand um 160 nach Christus und war etwa 100 Jahre lang in Betrieb. Sie zeigt charakteristische Merkmale eines Kastellgebäudes, auch die Apsiden und die durch Warmluft gespeiste Fußbodenheizung sind typisch römische Bauelemente. Ein gestempelter Ziegel belegt, dass das Bad zu der in Murrhardt stationierten 24. Kohorte gehörte, deren Kastell etwas südöstlich am Hang über der Murr gelegen war.

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